2023-10-26

Wie ich meinen vierten Bandscheibenvorfall…

Hallo ihr lieben,

Seit meinem 25. Lebensjahr habe ich mit Bandscheibenproblemen zu kämpfen. Im Jahr 2022 hatte ich meinen letzten heftigen Bandscheibenvorfall. Diesmal wollte ich aber keine REHA antreten und eine OP war für mich noch nie eine Option.

Meine ersten drei Bandscheibenvorfälle hatten alle eins gemeinsam. Angst, Depression, und höllische Schmerzen, ja der vierte auch, jedoch war hier alles etwas anders.
Der zweite damals 2015 so erinnere ich mich, konnte ich für 3 Tage nicht mehr laufen. Ich war wie querschnittsgelähmt. Ein prägender Moment.
Die Ärzte wollten mich jedes Mal direkt operieren, obwohl bei den meisten Operationen an der LWS, meist nur einen geringen Erfolg haben. Die Instabilität bleibt auch nach einer erfolgreichen OP, so die Ärzte. Auch eine Garantie danach schmerzfrei zu leben, sei eher gering.
In meinem Fall habe ich meine ersten drei BSV mit leichtem Sport und langen REHAS wieder in Ordnung gebracht. Im Schnitt 6 -8 Monate bis zur Schmerzfreiheit und einer guten Beweglichkeit.

Nun zu meinem letzten BSV, der mir meine Sichtweise änderte und ich mit gezielter Atemübung die Schmerzen linderte und nun die überwiegende Zeit ohne Schmerzen oder Einschränkungen wieder meinen Alltag leben kann.

Die Sichtweise, die ich kultivierte, war einfach und kommt aus dem Buddhismus.
“Alles ist vergänglich” - “Es ist wie es ist” – „Es ist ein Teil von mir“
Durch diese kleinen Veränderungen nahm ich meinen Schmerz vollkommen an. Er wurde ein Teil von mir und belastete mich nicht mehr. Nicht wie bei den vorherigen, wo mein Nervensystem verrücktspielte. Die mit Schweißausbrüchen, Unruhe, Angst und Depression geprägt waren.

Es stellte sich direkt ein anderes Gefühl ein, es fühlte sich an, als ob ein Riesenballast von mir abfällt. Die ganzen Erscheinungen waren nur noch im Hintergrund wie eine kleine Glut, statt ein lichterloh brennendes Feuer.

Ich begann zu Meditieren und Atemübungen regelmäßig in meinen Alltag einzubauen.
Meditation ist für mich in diesem Fall, das Erforschen des Schmerzes, des Ungleichgewichts. Wo kommt es her? Ist es dort? Bin ich der Schmerz? Und denke dabei immer an Heilung.

Atemübungen variierten, von in den Schmerz, in die Bandscheibe atmen, aus dem Qigong - Atmung in den Mittelpunkt zwischen Nabel und Rücken, oder Die komplette Wirbelsäule im Kreislauf, hoch und runter mit der vollen Überzeugung der eingeatmeten Luft als Heiligung und Krankheit beim Ausatmen.
Es war ein langer Prozess, bis ich schmerzfrei und dementsprechend mich wieder “normal” bewegen konnte. Nicht wie bei den vorherigen Vorfällen, 6-8 Monate, dauerte es diesmal gut 13 Monate. Habe es trotzdem diesmal wieder geschafft.

Wie ich dann bei Recherchen im Internet und lesen von diversen Studien feststellen musste, ist unser Atem mitunter, in gewisser Weise, der Kraftstoff für Heilung. Durch das Runterfahren des Nervensystems, um den Körper Zeit zu geben für seine Selbstheilung, positives Denken und mit einer gehörigen Portion Geduld, konnte ich diesmal ohne mich meiner Lebenszeit beraubten REHA und schlucken von vielen Schmerzmitteln, selbst bis zu einem gewissen Grad heilen. Wenn ihr mich fragen würdet, wie gut ich mich fühle bzgl. Schmerzen und Beweglichkeit auf einer Skala 1-10, ist meine Antwort eine 8. 

Das war nun ein kleiner Einblick, ich werde in Zukunft noch näher drauf eingehen, aber alles zu seiner Zeit. Es sind viele kleine Details, die mich begleiten wie zb. Energiearbeit, Visualisierungen, Leerheit, Nicht-Selbst, spirituelles Atmen, PME,AT, u.v.m

Zum Schluss jedoch möchte ich euch noch drum beten euch zu verinnerlichen:
Stress ist ein wesentlicher Faktor, der uns allen bewusstwerden sollte. Durch die Dauerbelastung, die meist auch unbewusst geschieht und durch falsches Atmen machen wir uns Selbst krank und bieten unserem Körper keine Gelegenheit, sich zu erholen und zu heilen. Dies kann Jahre gut gehen, bis man die ersten Diagnosen vom Arzt bekommt. Die starke Einschnitte im Leben bedeuten könnten.
Macht nicht auch den Fehler wie ich und lebt ein Leben mit offenen Augen und gesteht euch Ruhe ein. Nichts ist es Wert sich unter Dauerstress zu setzen.

Euer Flo